Kann man durch die richtige Ernährung auf eine Rheumatherapie verzichten?! Dr. med. Joachim Ebel geht in seinem Artikel dieser Frage nach.

Kann man durch die richtige Ernährung auf eine Rheumatherapie verzichten?!

Wenn ich in der Sprechstunde eine rheumatische Erkrankung neu diagnostiziere, dann werde ich in letzter Zeit immer häufiger gefragt, ob durch eine spezielle Ernährungsweise eine Genesung auch ohne Medikamenteneinnahme gelingen kann. Bei vielen rheumatologischen Fragestellungen liefern Informationen unserer Fachgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), wichtige Hinweise und Orientierung, so dass ich mir ihre Einschätzungen auf diese Frage hin einmal durchgeschaut habe. Wie in so vielen Bereichen der Medizin gibt es eine Vielzahl von Publikationen, wobei die grundsätzliche Erkenntnis leider ist, dass über die Ernährung alleine keine Heilung gelingen kann. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist aber, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung sehr wohl Einfluss auf Krankheitsaktivität und Schubfrequenz rheumatischer Erkrankungen hat.

Antientzündliche Ernährung:

Dabei spielen verschiedene Effekte eine Rolle. Gute und gesunde Nährstoffe hemmen zum Beispiel entzündungsfördernde Effekte und fördern entzündungshemmende Effekte. In der aktuellen Forschung rückt auch immer mehr das Darmmikrobiom, also die Gesamtheit der für die Verdauung so essentiellen Darmbakterien, in den Vordergrund. Man geht mittlerweile davon aus, dass durch eine ungesunde Ernährung das Mikrobiom in seiner Vielfältigkeit verarmt und dies rheumatische Krankheitsaktivität verstärkt, unter anderem da das darmassoziierte Immunsystem hierdurch geschwächt wird. Ein indirekter Effekt einer ausgewogenen Ernährung für Rheumapatienten mit entzündlichen Gelenkerkrankungen ist auch die möglicherweise daraus resultierende Gewichtsreduktion, da die betroffenen Gelenke dann naturgemäß weniger belastet werden.

Warum ist eine antientzündliche Ernährung sinnvoll?

Der Haupteffekt einer gesundheitsbewussten Ernährung liegt aber auch für Rheumapatienten in den positiven Effekten auf kardiovaskuläre Begleiterkrankungen, also Erkrankungen, die das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigern. Grundsätzlich geht es um die Vermeidung der Entwicklung von arteriosklerotischen Gefäßveränderungen, die durch Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder erhöhte Blutfettwerte bewirkt werden. Dies gilt grundsätzlich auch für entzündliche Rheumaaktivität, da auch hierdurch die Kaskade der Arterioskleroseentstehung gefördert wird. Deshalb sollten sich Patienten mit rheumatischen Erkrankungen auch regelmäßig klassischen allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems unterziehen, zum Beispiel Ultraschall des Herzens und der Halsschlager.

Aber was ist nun diese geheimnisvolle „gesunde“ Ernährung? Hier ist in erster Linie die „Mediterrane Kost“ zu nennen. Dabei handelt es sich um eine ursprünglich im Mittelmeerraum praktizierte Ernährungsweise, die aber auch in unseren Breitengraden seit langem Anwendung findet und von der wir schon intuitiv wissen, dass sie der Gesunderhaltung dient. Also eine möglichst gemüse- und ballaststoffreiche Ernährung, die möglichst fleischarm sein sollte, hilfreich ist der unterstützende Konsum von Nüssen. Rotes Fleisch sollte gemieden werden, und maßvoll Fisch und Geflügel verzehrt werden. Als Quelle für Fette sollte in erster Linie Olivenöl Verwendung finden, Milchprodukte stehen viel in der Diskussion, haben aber wohl eine leicht entzündungshemmende Wirkung, es sei denn, dass Unverträglichkeiten vorliegen. Sehr wichtig ist die Vermeidung von Weißzucker.

Fast schon sagenumwoben ist das Nahrungsmittel Kurkuma. Dieses Gewürz aus der Pflanzart der Ingwergewächse ist in Currygewürzmischungen enthalten und der enthaltene Farbstoff Curcumin verleiht diesen dann die klassische gelbe Färbung. Curcumin spielt eine große Rolle in der traditionellen indisch ayurvedischen Medizin, da es bei zahlreichen Befindlichkeitsstörungen Linderung verspricht, insbesondere bei Verdauungsstörungen wie Reizdarmssyndrom. Ihm werden aber auch

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