Hier liegt ein Mangel an Vitamin D vor, was zu einer gestörten Kalkeinlagerung in den Knochen führt, die Knochen bleiben weich, die mechanische Festigkeit ist vermindert. Wenn der Vitamin D-Mangel während des Wachstums auftritt – Rachitis des Kindesalters – kommt es zu starken Verbiegungen der Extremitätenknochen, v.a. der Beine. Dies tritt bei den heutigen Vorsorgemaßnahmen bereits bei Neugeborenen in aller Regel nicht mehr auf.
Vitamin D-Mangel im Erwachsenenalter, also bei abgeschlossenem Längenwachstum, führt zu einem allgemeinen Knochenschwund, verminderter Festigkeit mit eher schleichenden Frakturen. Diese Frakturen entstehen vorwiegend an Orten größter Beanspruchung wie Beckenbereich, Schenkelhals, Wirbelkörper, Fersenbein. Es kommt zu Schmerzen in der Wirbelsäule, verstärktem Rundrücken, Stauchungsfrakturen. Hauptursache des Vitamin-D-Mangels im Erwachsenenalter ist meist der zu seltene Aufenthalt im Freien bzw. fehlende Sonneneinstrahlung, zum Beispiel bei bettlägerigen Menschen. Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Menschen an einem z.T. ausgeprägtem Vitamin D Mangel leiden. Dies hat nicht nur negative Folgen für den Knochen sondern auch für die Muskulatur, sogar auf den Verlauf von rheumatischen Erkrankungen, auf Tumorentstehung und Herz-Kreislauferkrankungen. Offenbar scheint es auch eine besondere Assoziation zwischen Autoimmunerkrankungen und Vitamin D Mangel, d.h.möglicherweise beeinflussen sich beide Komponenten gegenseitig negativ.
Die Therapie besteht in der Zufuhr von Vitamin D, kombiniert mit Calcium. Calcium sollte am besten über die Nahrung oder Mineralwässer zugeführt werden (1.000 – 1.500 mg pro Tag).