Nach der Diagnose muss ein sog. staging erfolgen, d.h. es werden Untersuchungen durchgeführt, die die Ausbreitung der Erkrankung im Körper des Betroffenen dokumentieren. Neben entsprechenden Laboruntersuchungen und einer Knochenmarkpunktion kommen bildgebende Verfahren zur Anwendung, die einen Lymphknoten- oder Organbefall dokumentieren. Die früher üblichen Röntgenuntersuchungen sind heutzutage in aller Regel nicht sinnvoll anzuwenden und werden durch Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und zunehmend durch eine Positronenemissionstomografie (PET) bzw. Kombinationen dieser Verfahren ersetzt. Die PET ist besonders zur Verlaufsbeobachtung unter laufender Therapie und zur Beurteilung des Remissionsstatus am Therapieende geeignet und diesbezüglich den anderen Verfahren überlegen. Im konkreten Fall können weitere Untersuchungen notwendig sein um die Ausbreitung des Lymphoms zweifelsfrei zu klären (z.B. Untersuchung des Nervenwassers, des sog. Liquors bei Verdacht auf Befall des Gehirns oder der Hirnhäute).
Nach Diagnosestellung durch den Experten für diese Erkrankungen (Hämatopathologe) und Festlegung des Krankheitsstadiums ( I, II, III, oder IV) wird in aller Regel und für die häufigsten Lymphome obligat ein Internationaler Prognostischer Faktor (IPI, FLIPI, MIPI) bestimmt. IPI, FLIPI und MIPI (zusammengesetzt aus klinischen Parametern wie Alter, Allgemeinzustand, LDH, Stadium und Zahl der Extranodalbefälle) erlauben die Zuordnung des Patienten zu einer bestimmten Risikogruppe, die neben der Artdiagnose für die Wahl der besten Therapie entscheidend ist. Vor Therapiebeginn sollte für jeden Patienten geklärt sein, zu welcher Risikogruppe er gehört. Zum Beispiel könnte die Diagnose diffus großzelliges B-Zell Lymphom, Stadium IV B, IPI 5 (hoch) lauten.