Netzhauterkrankungen effektiv behandeln
Wenn Linien krumm werden
Viele Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Augenerkrankungen. Die häufigste Form des Sehverlustes ist in Deutschland die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Dabei kommt es durch Alterungsprozesse an der Netzhaut zu Zellveränderungen an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula). Für die Betroffenen führt das zu einer Abnahme der Sehschärfe. Linien werden als verzerrt wahrgenommen, und das Lesen und Erkennen von Gesichtern wird schwieriger. Frühe Veränderungen sind jedoch nicht immer spürbar und doch für Augenärzte oft schon gut erkennbar. Daher ist es sinnvoll regelmäßig zum Augenarzt zu gehen, um die Sehschärfe zu überprüfen und mögliche Veränderungen an der Netzhaut so früh wie möglich zu diagnostizieren. Grundsätzlich gilt: jeder Mensch sollte ab 60 einmal pro Jahr zum Augenarzt!
Wirkungsvolle Therapien für die AMD
Für Augenärzte ist es wichtig zu unterscheiden, ob es bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu einer Flüssigkeitseinlagerung an der Netzhaut kommt. Dazu wird mithilfe der so genannten Optischen Kohärenztomographie (OCT) eine Schichtaufnahme der Netzhaut durchgeführt. Darin kann nachgewiesen werden, ob sich im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens Flüssigkeit durch Umbauprozesse im Gewebe angesammelt hat. In diesem Fall kann durch eine gezielte Therapie ein fortschreitender Sehverlust aufgehalten werden.
Seit etwa zwanzig Jahren gibt es effektive Behandlungsmöglichkeiten für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Und die Behandlungszahlen geben der Augenheilkunde Recht: seit Einführung dieser Therapien sind Erblindungszahlen in Deutschland gesunken! Eine frühzeitige Diagnose und eine effektive Therapie sind daher die besten Voraussetzungen, um die Sehfähigkeit bis ins hohe Alter zu erhalten.
Priv.-Doz. Dr. med. Christian Wolfram
wolfram@medizinicum.de
Stichworte: Makuladegneration, Makulaödem, Gefäßverschluss, AMD, Netzhaut