Funktionelle Magen Darm Erkrankungen Hamburg

Verstopfung

Verdauungsbeschwerden – Ein Überblick

Verdauungsbeschwerden, auch als gastrointestinale Funktionsstörungen bekannt, umfassen ein Spektrum an Symptomen, die den Magen-Darm-Trakt betreffen. Ähnlich wie beim Reizmagen, fallen darunter Zustände, die durch eine gestörte Funktion des Verdauungssystems ohne offensichtliche organische Ursache gekennzeichnet sind. Verstopfung, oder medizinisch Obstipation genannt, ist eine der häufigsten Formen dieser Beschwerden.

Obstipation bezeichnet eine erschwerte, seltene oder unvollständige Stuhlentleerung, die bei vielen Menschen gelegentlich auftritt. Die Symptome können Blähungen, ein Gefühl der unvollständigen Entleerung, harten oder klumpigen Stuhl und ungewöhnliche Anstrengung bei der Darmentleerung einschließen. Wenn diese Symptome über Wochen oder länger andauern, spricht man von chronischer Verstopfung.

Ursachen und Diagnose

Die genauen Ursachen der Obstipation können vielfältig sein. Mögliche Faktoren sind eine geringe Ballaststoffaufnahme, unzureichende Flüssigkeitszufuhr, mangelnde körperliche Aktivität, Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine Veränderung der gewohnten Routine wie Reisen. In einigen Fällen kann die Verstopfung auch ein Symptom anderer medizinischer Bedingungen sein, wie z.B. des Reizdarmsyndroms.

Die Diagnostik von Verdauungsbeschwerden, einschließlich Obstipation, erfordert eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls den Einsatz spezifischer diagnostischer Tests. Diese sorgfältige Herangehensweise ist entscheidend, um andere potenziell schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen und eine effektive Behandlung zu ermöglichen.

 

Anamnese und körperliche Untersuchung

Die Anamnese sollte eine detaillierte Erhebung der Symptomatik, einschließlich der Stuhlgewohnheiten, Stuhlkonsistenz, Anstrengung bei der Defäkation, das Gefühl der unvollständigen Entleerung, die Anwendung von manuellen Manövern zur Stuhlentleerung und die Häufigkeit der Stuhlentleerungen umfassen. Wichtig sind auch die Erfassung von Ernährungsgewohnheiten, körperlicher Aktivität, Medikamentenanamnese und Vorhandensein von Stress oder psychischen Störungen.

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Die körperliche Untersuchung

Sollte eine abdominale Untersuchung, eine rektale Untersuchung und gegebenenfalls eine gynäkologische Untersuchung bei Frauen umfassen, um mögliche Ursachen der Symptome zu identifizieren.

Diagnostische Tests

  • Bluttests
  • Darmspiegelung (Koloskopie)
  • Defäkographie
  • Anorektale Manometrie
  • Transitzeit-Studien

Individuelle Bewertung

Die Diagnostik sollte individuell angepasst werden, basierend auf der spezifischen Symptomatik und den medizinischen Vorgeschichten der Patienten. Nicht alle Patienten benötigen umfassende diagnostische Tests. Bei Patienten mit typischen Symptomen und ohne Alarmsignale kann eine empirische Behandlung in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung für weiterführende diagnostische Maßnahmen sollte auf der Grundlage der klinischen Einschätzung, der Präferenz des Patienten und der Verfügbarkeit von diagnostischen Ressourcen getroffen werden.

Behandlungsansätze

Die Behandlungsmethoden zielen darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Behandlung kann eine Kombination aus Ernährungsumstellungen, erhöhter körperlicher Aktivität, Verhaltensänderungen und, wenn nötig, medikamentösen Therapien umfassen.


Diätetische Maßnahmen und Lebensstiländerungen

  • Ballaststoffreiche Ernährung: Eine Erhöhung der Ballaststoffzufuhr kann die Stuhlkonsistenz verbessern und die Darmpassage beschleunigen. Empfohlen wird eine schrittweise Steigerung, um Blähungen und andere gastrointestinale Beschwerden zu minimieren.
  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Eine angemessene Hydratation unterstützt die Stuhlkonsistenz und erleichtert die Darmpassage.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung kann die Darmmotilität fördern und ist besonders wichtig für die Prävention und Behandlung von Obstipation.
  • Verhaltensänderungen: Dazu gehören die Einhaltung regelmäßiger Toilettengewohnheiten und die Förderung einer entspannten Umgebung zur Erleichterung der Darmentleerung.
 
 
 


Pharmakologische Therapie

  • Abführmittel: Verschiedene Klassen von Abführmitteln, einschließlich Bulk-Formern, osmotischen und stimulierenden Laxanzien, können eingesetzt werden. Die Wahl des Abführmittels sollte auf der Symptomatik, dem Ansprechen auf frühere Behandlungen und den Patientenpräferenzen basieren.
  • Prokinetika: Bei Patienten mit einer verzögerten Magenentleerung oder einer langsamen Transitzeit können Prokinetika wie Prucaloprid hilfreich sein, um die Darmmotilität zu fördern.
  • Sekretagoga: Medikamente wie Lubiproston und Linaclotid wirken durch die Steigerung der Flüssigkeitssekretion im Darm und können die Symptome der Obstipation verbessern.
  • Biofeedback-Therapie: Bei Patienten mit Anismus oder Beckenbodendysfunktion kann Biofeedback eine effektive Behandlung sein, um die Koordination der Beckenbodenmuskulatur zu verbessern.

Spezialisierte Interventionen

  • Chirurgische Optionen: In seltenen Fällen, insbesondere bei strukturellen Anomalien oder bei Versagen konservativer Behandlungen, können chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden.
  • Neuromodulation: Techniken wie die sakrale Nervenstimulation können bei ausgewählten Patienten mit chronischer Obstipation, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen, erwogen werden.
 
 
 
 

Individualisierte Behandlung

  • Multidisziplinärer Ansatz: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologen, Ernährungsberatern, Physiotherapeuten und gegebenenfalls Psychologen ist entscheidend, um einen ganzheitlichen Behandlungsplan zu entwickeln.
  • Patientenedukation: Die Aufklärung des Patienten über die Erkrankung, die Behandlungsoptionen und die Bedeutung der Einhaltung der Therapie ist für den Behandlungserfolg von zentraler Bedeutung.
  • Langzeitmanagement: Chronische Verdauungsbeschwerden erfordern oft ein langfristiges Management, einschließlich regelmäßiger Bewertungen und Anpassungen der Behandlungsstrategie.

Unsere behandelnden Ärztinnen und Ärzte am Stephansplatz

PD Dr. med. Viola Andresen
Fachärztin für Innere Medizin, Ernährungsmedizin & Palliativmedizin
Schwerpunkt funktionelle Gastroenterologie

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Dr. med. K. Ahmadi-Simab
Ärztlicher Direktor 
Facharzt für Innere Medizin,
Rheumatologie, Klinische Immunologie, Gastroenterologie

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Dr. med. Stephanie Thiel
Fachärztin für Allgemeinmedizin,
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Dr. Strate Fachärztin Viszeralchirurgie Hamburg

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Fachärztin für Chirurgie und Viszeralchirurgie, Schwerpunkt Endoskopie, Proktologie

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Dr. Dein Gastroenterologe Hamburg

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MEDIZINICUM Ernährungsberatung Fuhrbach-Sabine

Sabine Fuhrbach
Ernährungsberaterin,
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